- syrische Musik.
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Die Kunstmusik Syriens ist nahe verwandt mit Stilrichtungen der Nachbarländer und zeigt v. a. starke persische und türkische Einflüsse. Kalif Jasid I. (680-683) ließ Musikinstrumente am Hofe einführen, und Jasid II. (720-724) zog die besten Musiker - zumeist Ausländer - aus dem Großreich an seine Residenz Damaskus. Sehr beliebt waren Sängerinnen aus Khorasan. Sie führten die zweisaitige Langhalslaute Pandora ein. Seit Beginn der Omaijaden-Herrschaft waren auch persische Kurzhalslaute Ud, Flöte Naj, Pfeife Sabbaba, Rohrpfeife Zamr, Tamburin Duff, Trommel Tabl und Rhythmusstab Qadib (Kadib) in Gebrauch. Unter den berühmten Hofmusikern nahm bereits Ibn Misgah - wohl in Anlehnung an die pythagoreische Lehre - Berechnungen des Tonsystems vor und führte mit Ibn Muhris iranische und byzantinische Melodien ein. Beide stammten aus dem Iran (beide ✝ um 715). Als kunstvolle Form entwickelte sich in der arabischen Musik die Suite Nauba, deren östliche Variante mit den acht Sätzen Taqsim (Taksim), Baschraf, Samai, Tawaschih, Qasida (Kasida), Tahmila, Dawr und Darij in Syrien und Ägypten noch heute von den Instrumenten Ud, Kanun (Trapezzither), Naj, Darabukka (Bechertrommel) und der westlichen Violine aufgeführt wird.M. Hartmann: Arab. Lieder aus Syrien, in: Ztsch. der Dt. Morgenländ. Gesellschaft, Bd. 51 (1897);
Universal-Lexikon. 2012.